Motivationsschreiben für das Praktikum

Motivationsschreiben PraktikumManchmal wirst Du dazu aufgefordert, Deiner Bewerbung für ein Praktikum ein Motivationsschreiben beizulegen. Dabei können mit dem Motivationsschreiben zwei verschiedene Dinge gemeint sein: ein ganz normales Bewerbungsanschreiben oder ein kurzer Text mit guten Argumenten. In beiden Fällen geht es darum, Deine Motivation für genau dieses Praktikum aussagekräftig, überzeugend und präzise aufzuzeigen.

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►Muster für ein Motivationsschreiben

Viele Personaler stehen einem Motivationsschreiben sehr kritisch gegenüber. Und tatsächlich enthält eine dritte Seite oft keine Infos, die nicht auch im Anschreiben ihren Platz gefunden hätten. Wenn Du Dich um eine Praktikumsstelle bewirbst, ist ein Motivationsschreiben zudem eher unüblich. Wenn Du Dir aber sicher bist, dass eine dritte Seite Deine Bewerbung aufwertet und Deine Chancen auf den Praktikumsplatz erhöht, zeigen wir Dir hier ein Muster, wie Dein Motivationsschreiben aussehen kann. Das Muster ist aber wirklich nur als Orientierungshilfe gedacht. Schließlich geht es bei der dritten Seite ja darum, Deine ganz persönliche Motivation zu schildern.

Warum wir uns kennenlernen sollten

Zugegebenermaßen bringe ich nicht die allerbesten Voraussetzungen mit: Meine schulischen Leistungen sind mittelmäßig und berufliche Praxis kann ich auch nicht vorweisen. Trotzdem könnte ich aus drei Gründen die richtige Besetzung für die Praktikumsstelle sein.

1. Mein großes Interesse
Mir war schon sehr früh klar, dass ich meine berufliche Zukunft im Bereich _________ sehe. Bereits als kleines Kind habe ich am liebsten mit ________ gespielt. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Interesse gefestigt und spätestens seit ich _________ als Schulfach habe, stand mein Berufswunsch fest. Damit erklärt sich auch, warum meine Schulnoten im Fach __________ deutlich besser sind als in den anderen Schulfächern.

2. Meine Ziele
Mir persönlich ist es notwendig, ein Ziel vor Augen zu haben und dieses Ziel konsequent zu verfolgen. Mit Blick auf meine beruflichen Ziele ist ein Praktikum ein erster und gleichzeitig dringender Schritt. Sie stehen für Qualität, Innovation und Kompetenz. Für mich ist es ein Ansporn, von den Besten zu lernen.

3. Meine Neugier
Für mich ist es eine spannende Herausforderung, neue Bereiche und Aufgaben kennenzulernen. Ein fremdes Umfeld macht mir keine Angst und wo es geht, bringe ich meine Fähigkeiten ein. Gleichzeitig halte ich es für sehr wichtig, für andere Lösungen und neues Wissen offenzubleiben. Die Fähigkeit, Kompromisse zu erarbeiten, verschiedene Meinungen miteinander zu vereinen und gemeinsam Ideen zu entwickeln, konnte ich während/durch ____________ immer wieder unter Beweis stellen.

Ort, Datum Unterschrift

Das Motivationsschreiben für ein Praktikum als Bewerbungsanschreiben

Es gibt einige Regionen, in denen das herkömmliche Anschreiben einer Bewerbung Motivationsschreiben genannt wird. Die Erklärung dafür ist, dass es im Bewerbungsanschreiben vorrangig um Deine Motivation geht. Der Lebenslauf fasst die wichtigsten Daten und Fakten zu Dir als Person und zu Deinem bisherigen Werdegang zusammen. Dabei stellt der Lebenslauf die Angaben sachlich, übersichtlich und mit aussagekräftigen Stichworten dar. Das Anschreiben wiederum liefert die Erklärung dafür, warum Du die Stelle willst und warum Du der oder die Richtige dafür bist. Da das Anschreiben also möglichst auf den Punkt gebracht über Deine Motivation berichtet, wird es manchmal auch als Motivationsschreiben bezeichnet.

 

Was gehört rein?

Viele Bewerber neigen dazu, möglichst viele Infos in Ihr Anschreiben packen zu wollen. Aber nicht jedes kleine Detail ist für die angestrebte Stelle wirklich von Bedeutung. Außerdem möchte ein Personaler die entscheidenden Argumente nicht lange und mühsam aus dem Text herausfiltern. Stattdessen möchte er klare, präzise und überzeugende Aussagen dazu haben, warum er sich für Dich entscheiden sollte. Für Dein Motivationsschreiben gilt deshalb die altbewährte Devise: Schreibe so wenig wie möglich und nur soviel wie nötig. Behalte im Hinterkopf, dass Du durch Dein Anschreiben auch zeigst, dass Du Schwerpunkte setzen, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und auf den Punkt kommen kannst. Ein gelungenes Anschreiben kennzeichnet sich dadurch, dass es schlüssig und präzise die folgenden vier Fragen beantwortet:

1. Warum bewirbst Du Dich um diese Praktikumsstelle bei diesem Unternehmen?
2. Welche Qualifikationen, Kenntnisse und Fähigkeiten bringst Du für das Praktikum mit?
3. Warum sollte sich das Unternehmen für Dich entscheiden?
4. Was sind die wichtigsten Eckdaten? Hierzu gehört unter anderem, wann Du das Praktikum antreten kannst und wie lange es dauern soll.

Meistens sind in einer Stellenbeschreibung bestimmte Kriterien genannt, die Du als Bewerber erfüllen musst. Diese Muss-Kriterien kannst und solltest Du in Deinem Anschreiben berücksichtigen. Nehme die Muss-Kriterien also als Grundlage und erkläre, wie und wodurch Du diesen Anforderungen gerecht wirst. Stelle aber nicht nur Behauptungen auf, sondern argumentiere mit nachvollziehbaren Angaben und konkreten Beispielen.

 

Wie ist ein Motivationsschreiben aufgebaut?

Ein gelungenes Anschreiben hat eine klare Struktur. Das bedeutet: Der Text ist sinnvoll aufgebaut, gut zu lesen und liefert interessante und für das Praktikum relevante Infos. Die Reihenfolge Deiner Textbausteine ist dabei natürlich nicht in Stein gemeißelt. Du kannst Deine Aussagen also durchaus so anordnen, wie es Dir für ein individuelles und überzeugendes Anschreiben am besten erscheint. Grundsätzlich sollte sich Dein Motivationsschreiben aber in drei Abschnitte gliedern:

1. Die Einleitung. Die erste wichtige Zeile in Deinem Anschreiben ist die Betreffzeile. In der Betreffzeile informierst Du den Personaler darüber, worum es geht. Du schreibst hier also, dass und um welchen Praktikumsplatz Du Dich bewirbst. War das Praktikum ausgeschrieben und hat die Stellenanzeige ein Kennzeichen oder eine Referenznummer, gibst Du die Nummer ebenfalls an. Außerdem kannst Du in der Betreffzeile nennen, wo Du das Inserat entdeckt hast. Die Betreffzeile druckst Du fett. Nach der Betreffzeile kommt die Anrede. Als Anrede verwendest Du die Formulierung “Sehr geehrte Frau …” oder “Sehr geehrter Herr …”. Versuche immer, den zuständigen Ansprechpartner herauszufinden und ihn direkt anzusprechen. Auf die allgemeine Anredeformel “Sehr geehrte Damen und Herren” solltest Du nur im Notfall, wenn es tatsächlich keine Möglichkeit gibt, den Ansprechpartner zu ermitteln, zurückgreifen. Nach der Anrede folgt ein Komma. Danach steigst Du in das eigentliche Anschreiben ein. Wenn Dein erstes Wort kein Substantiv und kein Anredepronomen ist, schreibst Du es klein. Für den Einleitungssatz solltest Du Dir etwas Interessantes und Originelles einfallen lassen. Schließlich soll Dein Einleitungssatz Lust darauf machen, weiterzulesen. Verzichte deshalb auf einen Einstieg im Stil von „hiermit bewerbe ich mich“ oder „mit großem Interesse habe ich gelesen, dass Sie Praktikanten suchen“. Solche Einleitungssätze sind aus drei Gründen nicht gut:

1. steht schon im Betreff, wofür Du Dich bewirbst und woher Du von der Stelle weißt.
2. sieht der Personaler selbst, dass er Deine Bewerbung vor sich hat.
3. ist selbstverständlich, dass Du Dich für den Praktikumsplatz interessiert. Andernfalls würdest Du Dich ja nicht bewerben.

Diese Einleitungen sind also nichtssagend und überflüssig. Versuche stattdessen, von Anfang an überzeugende Argumente und wichtige Infos zu liefern. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, was Du in Deinem Einleitungssatz schreiben kannst:

  • Du kannst mit einer Aussage zum Unternehmen beginnen, beispielsweise indem Du auf besondere Produkte eingehst. Oder die Firmenphilosophie ansprichst. Oder einen bekannten Werbeslogan aufgreifst.
  • Du kannst mit einer Aussage über Dich einsteigen, beispielsweise indem Du zwei, drei der Muss-Kriterien zitierst. Oder Deine Qualifikation und Deine besonderen Kenntnisse nennst.
  • Du kannst einen Bezug zwischen Dir und dem Unternehmen herstellen, wenn Du das Unternehmen als Kunde kennst. Oder die Marke oder bestimmte Produkte gut findest. Oder es eine andere große Gemeinsamkeit gibt, beispielsweise Engagement im sozialen oder sportlichen Bereich.

2. Der Hauptteil. Im Hauptteil geht es darum, den Personaler von Dir zu überzeugen. Wichtig dabei ist, dass Du nicht einfach nur das, was schon im Lebenslauf steht, wiederholst. Dein Anschreiben soll keine ausformulierte Variante des Lebenslaufs werden, sondern Deine Qualifikation und Deine Motivation für das Praktikum aufzeigen. Deshalb sollte auch klar werden, dass Du Dich sowohl mit dem Unternehmen als auch mit der Praktikumsstelle auseinandergesetzt hast. Zeige auf, dass Du weißt, welche Aufgaben und Tätigkeiten auf Dich zukommen. Und welche Kenntnisse, Erfahrungen und Eigenschaften Du mitbringst, um den Anforderungen gerecht zu werden. Behalte im Hinterkopf, dass Dein Anschreiben letztlich nichts anderes ist als ein Werbebrief in eigener Sache. Präsentiere also Deine Stärken und Deine Pluspunkte. Natürlich darfst Du dabei nicht übertreiben und Versprechen machen, die Du nicht halten kannst. Auch bloße Behauptungen, für die es keine Nachweise gibt, sind tabu. Aber Dein Ziel muss sein, den Personaler von Deiner Eignung und Deiner Motivation zu überzeugen.

3. Der Schlussteil. Der Schlussteil bietet Dir die Möglichkeit, grundlegende Infos zu klären. So kannst Du hier beispielsweise darauf eingehen, wann Du das Praktikum machen willst und welche Dauer Du Dir vorstellst. Auch auf Deine zeitliche Flexibilität und Deine Mobilität kannst Du hinweisen. Außerdem nimmt der Schlussteil Bezug auf den weiteren Ablauf des Bewerbungsverfahrens. Das bedeutet: Du teilst dem Personaler mit, dass Du Dich über eine positive Rückmeldung freust. Verwende hier aber unbedingt eine aktive Formulierung und keinen Konjunktiv. Der Konjunktiv drückt grammatikalisch gesehen nämlich eine Möglichkeit aus. Aber Du willst ja weder den Praktikumsplatz noch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch nur vielleicht. Außerdem zeugt ein Konjunktiv im Bewerbungsschreiben von Unsicherheit. Sei also ruhig selbstbewusst. Du hast schließlich etwas zu bieten und freust Dich auf ein persönliches Kennenlernen. Dein Motivationsschreiben endet mit der Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ und Deiner handschriftlichen Unterschrift.

 

Wie sollte das Motivationsschreiben aussehen?

Bei Deinem Motivationsschreiben kommt es auf klare, präzise und überzeugende Inhalte an. Aber auch die Optik spielt eine große Rolle. Schließlich sieht der Personaler zuerst Dein Schreiben und erst danach liest er die Inhalte. Damit er Dein Motivationsschreiben nicht gleich wieder aus der Hand legt, solltest Du auf folgende Formalitäten achten:

  • Dein Anschreiben ordnest Du nicht in Deine Bewerbungsmappe ein. Stattdessen legst Du es lose obendrauf. Bewirbst Du Dich per E-Mail, packst Du Dein Anschreiben zusammen mit dem Lebenslauf und den weiteren Anlagen in ein PDF.
  • Dein Anschreiben sollte auf eine DIN A4-Seite passen. In Ausnahmefällen darf Dein Anschreiben auch über zwei Seiten gehen. Dies gilt aber nur dann, wenn Du wirklich so viel Wichtiges zu sagen hast, dass es auf einer Seite zu unübersichtlich wäre. Normalerweise bringst Du Deine Argumente aber auf einer Seite unter. Jedenfalls dann, wenn Du Dich tatsächlich auf das Wesentliche beschränkst.
  • Deinen Text solltest Du in Abschnitte aufteilen. Ein Fließtext ist schwerer zu lesen und sieht nicht gut aus. Am besten sollten Deine Abschnitte jeweils 3, 5 oder 7 Zeilen umfassen. Dies wirkt optisch am besten. Die einzelnen Abschnitte trennst Du mit Leerzeilen voneinander.
  • Dein Anschreiben und Dein Lebenslauf sollten eine Einheit bilden. Deshalb solltest Du dieselbe Schrift und das gleiche Layout verwenden. Verzichte aber auf bunte Farben, lustige Bildchen und andere Spielereien, denn darunter kann schnell der professionelle und seriöse Eindruck leiden.
  • Achte darauf, dass Dein Anschreiben ordentlich aussieht. Wenn das Papier Knicke oder Eselsohren hat, verschmutzt oder eingerissen ist, drucke das Anschreiben neu aus. Gleiches gilt, wenn Dein Drucker nicht ordentlich gearbeitet hat.

 

5 weitere Tipps

1. Versuche immer, Deine Bewerbung direkt an den richtigen Ansprechpartner zu richten. In Stellenanzeigen ist meist ein Name genannt. Ansonsten kannst Du auf der Unternehmenshomepage recherchieren oder telefonisch beim Unternehmen nachfragen. Es wirkt viel professioneller, wenn Du Deine Bewerbung an denjenigen adressierst, der dafür zuständig ist. Achte aber darauf, den Namen richtig zu schreiben!

2. Schreibe in einem klaren, eher einfachen Stil. Verzichte auf lange und verschachtelte Sätze, umständliche Formulierungen oder komplizierte Fremdwörter und Fachausdrücke. Ein Personaler hat nicht die Zeit, sich stundenlang mit Deiner Bewerbung zu beschäftigen. Wenn er jeden Satz erst dreimal lesen muss, um ihn zu verstehen, wird Deine Bewerbung nicht erfolgreich sein. Schreibe deshalb in kurzen und verständlichen Sätzen. Und packe nicht zu viele Infos in einen Satz, sondern formuliere im Zweifel lieber zwei Sätze.

3. Formuliere überzeugend und selbstbewusst. Arbeite heraus, was Du dem Unternehmen zu bieten hast. Trete nicht wie ein Bittsteller auf, der sich schüchtern und zurückhaltend nach einem Praktikum erkundigt oder sich verzweifelt anbiedert. Achte aber auch darauf, dass Dein Anschreiben nicht überheblich wirkt. Kenntnisse und Fähigkeiten, die Du versprichst, musst Du anhand konkreter Beispiele belegen können. Verzichte außerdem darauf, Deine Sätze ständig mit „Ich“ zu beginnen.

4. Achte darauf, dass Dein Anschreiben vollständig ist. Welche Fragen es beantworten sollte, haben wir Dir oben aufgeschrieben. Lese Dir die Stellenanzeige außerdem genau durch. Wenn das Unternehmen bestimmte Infos wissen möchte, musst Du diese Angaben auch machen. Stelle außerdem sicher, dass Du Deine Kontaktdaten richtig angibst. Schließlich wäre es ärgerlich, wenn Dich ein Anruf oder eine E-Mail des Unternehmens nicht erreichen.

5. Kontrolliere Dein Motivationsschreiben sorgfältig. Rechtschreib-, Grammatik- und andere Flüchtigkeitsfehler solltest Du Dir nicht leisten. Vielleicht kannst Du einen Dritten bitten, sich Dein Anschreiben durchzulesen. Einem Fremden fallen Fehler eher auf. Außerdem kann er meist objektiver einschätzen, wie Dein Anschreiben wirkt.

 

Das Motivationsschreiben für ein Praktikum als Text

Bei der Bewerbung um einen Praktikumsplatz dürfte ein Motivationsschreiben als argumentativer Text eher die Ausnahme sein. Hierzulande wird ein solches Motivationsschreiben auch “Dritte Seite” genannt. Dritte Seite deshalb, weil das Motivationsschreiben das Anschreiben und den Lebenslauf als drittes Element der Bewerbung ergänzt. Und weil ein solches Motivationsschreiben in der Bewerbungsmappe nach dem – meist zweiseitigen – Lebenslauf als dritte Seite folgt. Die Dritte Seite hat ihre Wurzeln im amerikanischen Bewerbungsmarkt und ist vor allem bei Bewerbungen im Ausland üblich. Außerdem wird oft ein Motivationsschreiben verlangt, wenn Du Dich um einen Studienplatz bewirbst. Bei Bewerbungen um einen Ausbildungs-, Arbeits- oder Praktikumsplatz hingegen wird ein Motivationsschreiben so gut wie nie ausdrücklich verlangt. Die Dritte Seite ist hierzulande stattdessen ein freiwilliges Element. Und Du solltest Dir gut überlegen, ob ein Motivationsschreiben Deine Bewerbung tatsächlich aufwertet.

 

Was ist die Idee dahinter?

Das Motivationsschreiben als Element der Bewerbung ist hierzulande noch recht neu. Und bei Personalern ist die Dritte Seite keineswegs unumstritten. So finden einige Personaler ein Motivationsschreiben durchaus gut und nützlich. Andere Personaler halten die Dritte Seite für komplett überflüssig. Aber worum geht es beim Motivationsschreiben überhaupt? Nun, die Dritte Seite gibt Dir die Möglichkeit, wichtige Zusatzinfos zu vermitteln. Alle wesentlichen und relevanten Angaben, die etwas über Dich, Deine Qualifikation und Deine Motivation aussagen, sollten zwar im Anschreiben und im Lebenslauf stehen. Manchmal ist es aber nicht möglich, alle Aussagen hier unterzubringen. Oder Dein bisheriger Werdegang wirft Fragen auf, die Du im Anschreiben nur bedingt beantworten kannst. An dieser Stelle kommt dann das Motivationsschreiben ins Spiel: Die Dritte Seite bietet Platz, um Dich näher vorzustellen, ausführlicher auf Deine Kompetenzen und Stärken einzugehen, zusätzliche Erklärungen zu liefern und die Aufmerksamkeit ganz gezielt auf Deine Motivation zu lenken.

 

Welche Inhalte gehören rein?

Das Motivationsschreiben soll wichtige Zusatzinfos liefern. Diese Zusatzinfos können gezielt Deine Motivation für das Praktikum beschreiben oder Pluspunkte benennen, die Du für relevant hältst, aber im Lebenslauf oder Anschreiben nicht richtig unterbringen kannst. Daneben kann Dein Motivationsschreiben auch Fragen beantworten, die beim Blick auf Deinen Lebenslauf vielleicht aufkommen. Damit Deine Absicht klar wird, solltest Du eine aussagekräftige Überschrift für Dein Motivationsschreiben wählen, beispielsweise:

  • Warum ich mich bewerbe
  • Meine Motivation für das Praktikum
  • Was mir wichtig ist
  • Was ich mitbringe
  • Über mich
  • Was Sie außerdem wissen sollten

Dein Text liefert dann die Antwort oder Erklärung für Deine Überschrift. Dabei kannst Du mit besonderen Qualifikationen, relevanten Kompetenzen, entscheidenden Erfahrungswerten oder auch persönlichen Eigenschaften argumentieren. Wichtig bei Deinen Ausführungen sind aber drei Punkte:

1. Erzähle nicht nur irgendwelche Geschichten. Es bringt nichts, wenn Du irgendwelche Aussagen machst, bloße Behauptungen aufstellst oder leere Versprechen abgibst. Stattdessen solltest Du Deine Angaben begründen und mit konkreten Beispielen belegen.

2. Achte darauf, dass die Aussagen in Deinem Motivationsschreiben den Angaben in Deinem Anschreiben und Deinem Lebenslauf nicht widersprechen.

3. Wiederhole nichts, was schon im Lebenslauf oder im Anschreiben steht. Dein Motivationsschreiben soll nicht wiederholen, sondern neue, zusätzliche Infos liefern. Dabei darf es dann auch keine neuen Fragen aufwerfen.

 

Wie sollte das Motivationsschreiben aussehen?

Wenn Du ein Motivationsschreiben erstellst, solltest Du das gleiche Layout wählen wie bei Deinem Anschreiben und Deinem Lebenslauf. Optisch sollten diese drei Bewerbungselemente nämlich genauso eine Einheit bilden wie inhaltlich. Verwende also dieselbe Schriftart und eine ähnliche Schriftgröße. Hast Du Deine Kontaktdaten in einer Kopf- oder Fußzeile angeordnet, sollte sich diese Zeile auch auf Deinem Motivationsschreiben wiederfinden.
Dein Motivationsschreiben als solches besteht aus der Überschrift und einem Fließtext. Als Faustregel für den Text gilt, dass er 7 bis maximal 15 Zeilen lang sein sollte. Es geht bei der Dritten Seite nicht darum, einen seitenlangen Roman zu schreiben. Stattdessen solltest Du versuchen, klar, knapp und auf den Punkt gebracht das zu schildern, was Du dem Personaler über Deine Eignung und Deine Motivation für das Praktikum unbedingt noch mitteilen willst. Wie das Anschreiben und den Lebenslauf beendest Du auch Dein Motivationsschreiben mit Deiner handschriftlichen Unterschrift.

 

Wann ist ein Motivationsschreiben sinnvoll?

Ein Motivationsschreiben kann Dir durchaus Pluspunkte einbringen und Dir dabei helfen, Dich aus der Masse hervorzuheben. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn

  • Dein Lebenslauf nicht unbedingt geradlinig ist. Hast Du schon in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet, kannst Du im Motivationsschreiben Gemeinsamkeiten zwischen den Jobs aufzeigen. Daraus wiederum kannst Du Kompetenzen ableiten, die auf den ersten Blick vielleicht nicht offensichtlich sind. Bist Du hingegen schon länger arbeitslos oder hast Du eine Ausbildung abgebrochen, kannst Du im Motivationsschreiben Erklärungen liefern und so Struktur in Deinen Lebenslauf bringen. Außerdem kannst Du Kenntnisse, Fähigkeiten oder Eigenschaften benennen, die Du mitbringst und die Dich für das Praktikum qualifizieren.
  • Du Schüler bist oder kaum Berufserfahrung hast. Als Schüler oder wenn Du nur sehr wenig Berufserfahrung hast, wird Dein Lebenslauf meist recht übersichtlich sein. Das Motivationsschreiben bietet Dir dann die Möglichkeit, Dich ausführlicher vorzustellen und zu begründen, warum Du ausgerechnet dieses Praktikum machen willst. Deine Gründe für das Praktikum und Deine Motivation kannst Du beispielsweise aus persönlichen Eigenschaften, Deinen Zielen, Erlebnissen oder Gesprächen mit Dritten ableiten.
  • Du ein Praktikum in einem Bereich absolvieren willst, der nichts mit Deinen bisherigen Tätigkeiten zu tun hat. Vielleicht willst Du Dich beruflich komplett verändern oder nach einer Unterbrechung wieder ins Berufsleben einsteigen. Das Anschreiben und der Lebenslauf eignen sich aber nicht immer, um Deine Motivation für die Neuorientierung oder den Wiedereinstieg zu schildern. Im Motivationsschreiben kannst Du dann die Argumente, die Du an anderer Stelle nicht passend unterbringen kannst, ausführen.

Aber: Ein Motivationsschreiben birgt auch gewisse Risiken. Der Personaler richtet seine Aufmerksamkeit in erster Linie auf das Anschreiben und den Lebenslauf. Eine Garantie, dass er sich Deine gesamte Bewerbungsmappe anschaut, gibt es nicht. Alle wichtigen Infos müssen deshalb im Anschreiben und im Lebenslauf stehen. Packst Du Deine besten Argumente ins Motivationsschreiben, besteht die Gefahr, dass sie untergehen, weil der Personaler Deine Dritte Seite gar nicht mehr liest. Andersherum wird der Personaler nicht erfreut sein, wenn er sich die Zeit nimmt, Dein Motivationsschreiben zu lesen, dort aber nichts wirklich Neues steht. Das heißt im Klartext: Ein Motivationsschreiben kann Dir Pluspunkte bringen,

  • wenn Du interessante und für das Praktikum relevante Zusatzinfos mitzuteilen hast und
  • wenn Du diese Sachverhalte nicht im Lebenslauf oder im Anschreiben unterbringen kannst.

Würdest Du im Motivationsschreiben nur herumschwafeln, bereits genannte Sachverhalte wiederholen oder könntest Du die Infos auch im Anschreiben oder im Lebenslauf vermitteln, lass die Dritte Seite weg. Das Zusatzblatt könnte Dir dann nämlich Minuspunkte bringen. Bedenke außerdem eines: Durch Deine Bewerbung lieferst Du dem Personaler alle wesentlichen Informationen. Gleichzeitig weckst Du im Idealfall sein Interesse, Dich persönlich kennenzulernen. Sollten noch Fragen offen sein, wird er sie Dir ohnehin im Vorstellungsgespräch stellen. Du hast dann aber die Möglichkeit, zu reagieren und durch Deinen Auftritt zu punkten. Stellst Du dem Personaler hingegen durch Dein Motivationsschreiben weitere Infos zur Verfügung, stillst Du damit möglicherweise schon seinen Infobedarf. Schlimmstenfalls machst Du sogar Aussagen, die dazu führen, dass er Dich gar nicht mehr persönlich kennenlernen will.