Bewerbungsfoto Kleidung – die Visitenkarte

Bewerbungsfoto Kleidung, Größe, Hintergrund
Oft herrscht Unsicherheit in Sachen Bewerbungsfoto. Kleidung, Styling, Hintergrund, Format – Wir nennen Dir die wichtigsten Punkte!

Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht. Vielmehr bleibt jedem Bewerber selbst überlassen, ob er seiner Bewerbung durch ein Foto im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht gibt. Und es wird immer wieder über die anonyme Bewerbung diskutiert. Sie kommt ohne nähere Angaben zur Person aus und stellt so die beruflichen Qualifikationen und die fachliche Eignung in den Vordergrund. Andererseits hat sich das Bewerbungsfoto hierzulande als Standard etabliert. Umfragen haben gezeigt, dass rund 80 Prozent aller Personaler eine Bewerbung mit Foto bevorzugen. Deshalb sollte kein Bewerber die Wirkung des Bildes unterschätzen. Wir erklären Dir, worauf es beim Bewerbungsfoto ankommt.

“Wozu das ganze Theater? Es ist doch nur ein Foto!” – Vielleicht geht Dir dieser Gedanke gerade durch den Kopf. Aber Du solltest Dir klar machen, warum das Bewerbungsfoto eine große Rolle spielt. Stelle Dir mal vor, Du blätterst durch einen Katalog und darin findet sich nicht ein einziges Bild. Oder Du schaust Dir eine Zeitschrift an und alle Personen, die darin abgelichtet sind, schauen fruchtbar böse oder total gelangweilt. Wie fändest Du das? Hättest Du dann noch Lust, weiterzulesen?

Es heißt nicht umsonst, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte. Und beim Bewerbungsfoto ist das nicht anders. Durch ein Foto zeigst Du einen Teil Deiner Persönlichkeit und bringst Deine Motivation zum Ausdruck. Du bewirbst Dich, weil Du diese Stelle haben willst. Mit Deiner Bewerbung möchtest Du den Personaler davon überzeugen, dass Du der richtige Kandidat bist. Diese positive Einstellung sollte auf Deinem Bild zu sehen sein. Doch was bedeutet das konkret? Wie sieht das optimale Bewerbungsfoto aus? Wir sagen es Dir!

Die Basis für ein überzeugendes Bewerbungsfoto

Durch das Bewerbungsbild macht sich der Personaler buchstäblich ein erstes Bild von Dir. Deine Bewerbung ist keine Ansammlung von Daten und Informationen mehr, sondern bekommt ein Gesicht. Das heißt aber gleichzeitig auch, dass Dein Foto zum K.O.-Kriterium werden kann. Denn ein liebloser Schnappschuss in schlechter Qualität kann beim Personaler den Eindruck erwecken, dass Du die ganze Sache nicht allzu ernst nimmst. Und er könnte denken, dass Du auch die Arbeit eher locker angehen und Dir nicht sehr viel Mühe geben wirst.

Gute Qualität ist das A und O

Beim Bewerbungsfoto solltest Du auf Qualität setzen. Und das bedeutet, dass Du Dein Foto von einem professionellen Fotografen aufnehmen lassen solltest. Ein guter Fotograf weiß, wie er Dich ablichten muss, damit Du sympathisch, seriös und motiviert rüber kommst. Außerdem ist sichergestellt, dass Dein Bild gut ausgeleuchtet und gestochen scharf ist. Je nachdem, in welches Studio Du gehst und wie viele Aufnahmen Du machen lässt, wirst Du zwar mindestens 50 Euro investieren müssen. Aber Du investierst in Deine berufliche Zukunft. Und spätere Abzüge vom Foto kannst Du auch kostengünstig woanders machen lassen.

Selfies und Schnappschüsse sind ein No-Go in Bewerbungsunterlagen. Foto-Automaten sind ebenfalls keine gute Alternative. Denn die Qualität der Bilder lässt oft zu wünschen übrig. Außerdem hast Du niemanden, der Dir bei der richtigen Position hilft. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass Du das Foto scannen oder abfotografieren musst, wenn Du es für E-Mail- und Online-Bewerbungen nutzen willst. Vom Fotografen hingegen bekommst Du Dein Foto auf CD oder einem Speicherstick, so dass Du es direkt und ohne Qualitätsverlust auf den Computer übertragen kannst.

Alte Bilder sind tabu

Für eine erfolgreiche Bewerbung brauchst Du nicht nur ein gutes Foto, sondern auch ein aktuelles. Wirst Du zum Vorstellungsgespräch eingeladen, muss Dich der Personaler direkt wiedererkennen. Hast Du ein älteres Foto verwendet, könnte der Personaler außerdem vermuten, dass Dein Lebenslauf und Dein Anschreiben auch nicht mehr ganz aktuell sind. Das wiederum macht keinen guten Eindruck. Als Faustregel gilt deshalb, dass Dein Bewerbungsfoto höchstens ein Jahr alt sein sollte. Nach spätestens einem Jahr wird es Zeit für neue Aufnahmen. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn Du Dich so gut wie gar nicht verändert hast. Siehst Du noch immer aus wie auf dem Foto, kannst Du es weiterhin nutzen.

Die Inhalte eines gelungenen Bewerbungsfotos

Natürlich ist ein Foto immer nur eine Momentaufnahme. Aber wenn der Fotograf den Auslöser drückt, sollte alles passen. Denn ein ansprechendes Bewerbungsbild kann dazu beitragen, dass Du in die nächste Runde kommst.

Das richtige Outfit

Hemd und Krawatte oder lässiges T-Shirt? Die Frage nach der richtigen Kleidung fürs Bewerbungsfoto ist gar nicht so einfach zu beantworten. Insgesamt sollte das Outfit sowohl zu Dir als auch zur Branche und zur angestrebten Position passen. Bewirbst Du Dich in einer Fabrik oder um einen Baustellen-Job, kannst Du den edlen Sonntagsanzug und das weiße Hemd samt Krawatte ruhig im Schrank lassen. Ein legeres Oberteil, zum Beispiel ein Poloshirt oder eine schöne Tunika, reicht hier aus. Gleiches gilt für Jobs, bei denen Du bestimmte Arbeitskleidung oder eine Uniform tragen wirst. Geht Deine Bewerbung in die Kreativbranche, darf es in Sachen Outfit recht lässig zugehen. Im Unterschied dazu ist in konservativen Branchen wie Banken und Versicherungen ein chices Outfit Pflicht. Und auch bei Jobs, bei denen Du viel mit Kunden zu tun hast, solltest Du Dich im Zweifel als Mann für den Klassiker aus Anzug, Hemd und Krawatte und als Frau für eine Bluse entscheiden.

Tipp: Überlege Dir, was Du im Berufsalltag anziehen wirst. Ein Outfit, das Du so auch im Job tragen würdest, eignet sich prima fürs Bewerbungsfoto. Du kannst auch einen Blick auf die Homepage des Unternehmens werfen. Meist findest Du dort Fotos von Mitarbeitern. An deren Outfits kannst Du Dich orientieren.

Was die Farben angeht, übst Du Dich am besten in Zurückhaltung. Verzichte auf schrille Töne und wilde Muster. Mit gedeckten Farben wie Blau, Grau, Weiß, Beige oder Beerentönen liegst Du richtig. Als Frau solltest Du außerdem darauf achten, dass Dein Ausschnitt nicht zu tief und Deine Schultern bedeckt sind. Ein sexy Outfit wird Deine Chancen auf den Job nicht erhöhen. Ganz im Gegenteil kann ein zu gewagtes Outfit schnell recht billig wirken.

Und noch etwas: Manchmal wird dazu geraten, dass der Bewerber fürs Bewerbungsfoto das anziehen soll, was er später auch beim Vorstellungsgespräch tragen wird. Das soll den Wiedererkennungseffekt verstärken. Wir würden Dir von einem solchen Outfit aber eher abraten. Denn der Personaler könnte vermuten, dass Du nur dieses eine business-taugliche Outfit im Schrank hast.

Das passende Styling

Wie bei der Kleidung ist auch beim Styling Zurückhaltung gefragt. Ein auffälliges Make-up legt sich nicht nur wie eine Maske über Deine natürliche Schönheit. Vielmehr könnte der Arbeitgeber auch vermuten, dass Du ständig die Arbeit unterbrechen wirst, um den Lidstrich nachzuziehen und die Lippen nachzuschminken. Auf viel Schmuck und diverse Accessoires solltest Du ebenfalls verzichten. Belasse es bei einem dezenten Make-up, einer gepflegten Frisur und ein, zwei hochwertigen Schmuckstücken.

Der Gesichtsausdruck und die Körperhaltung

Für die Körperhaltung und den Gesichtsausdruck gibt es ein Wort, das alles auf den Punkt bringt: Natürlichkeit. Wenn Du verkrampft dastehst und angespannt mit direktem Blick in die Kamera starrst, wirkt Dein Bewerbungsfoto schnell wie ein verkrampftes, unnatürliches Passfoto. Doch Dein Ziel ist ja, nett, sympathisch und motiviert zu erscheinen. Du willst den Job und freust Dich darauf. Und genau diese Botschaft sollte Dein Foto vermitteln.

Stelle Dich also bequem hin. Du kannst Deinen Körper leicht drehen oder Deinen Kopf ein wenig neigen. Dadurch bekommt Dein Bild mehr Dynamik. Deine Arme kannst Du locker nach unten hängen lassen oder ungefähr in Bauchhöhe verschränken. Dann wirkt Deine Schulterpartie weniger steif.

Und für das Gesicht gilt: Schaue mit offenen Augen in die Kamera und lächle. Ob Du Deinen Mund beim Lächeln geschlossen hältst oder leicht öffnest, bleibt Dir überlassen. Wichtig ist nur, dass es ein freundliches und natürliches Lächeln ist – aber kein übertriebenes Lachen und auch kein überhebliches Grinsen.

Der Hintergrund

Viele Bewerber achten nicht auf den Hintergrund. Dabei beeinflusst er das Foto maßgeblich. Entscheide Dich deshalb für einen ruhigen und neutralen, nicht zu dunklen Hintergrund. Du bist das Hauptmotiv auf dem Foto. Der Hintergrund darf Dir nicht die Show stehlen. Statt von Dir abzulenken, sollte er Dich in den Mittelpunkt rücken und vorteilhaft unterstützen.

Wenn Du möchtest und es zum Gesamtbild passt, kannst Du für den Hintergrund eine helle Abstufung von der Farbe wählen, in der Deine Bewerbungsmappe und Deine Bewerbungsunterlagen gehalten sind. So wirkt die gesamte Bewerbung perfekt aufeinander abgestimmt.

Bunt oder Schwarz-Weiß?

Ob Du eine Schwarz-Weiß-Aufnahme oder ein Farbfoto verwendest, bleibt Deinem Geschmack überlassen. Beides ist möglich. Ein Schwarz-Weiß-Foto wirkt zeitlos und elegant. Außerdem fällt es eher auf, weil es seltener verwendet wird. Ein Farbfoto wirkt natürlicher und betont Deine Persönlichkeit. Denn das Farbfoto zeigt Dich so, wie Du eben aussiehst. Eine pauschale Empfehlung können wir Dir an dieser Stelle nicht geben. Schau Dir einfach beide Varianten an und entscheide dann selbst, was Dir besser gefällt.

Die Größe und der richtige Platz für das Bewerbungsfoto

Die übliche Größe für ein Bewerbungsfoto bewegt sich zwischen 6 x 4 und 9 x 6 Zentimetern. Und das klassische Format ist das Hochformat. Möchtest Du Deine Bewerbung etwas moderner gestalten, kannst Du aber ruhig auch ein Foto im Querformat verwenden. Hier entscheidest Du ganz nach Deinem persönlichen Geschmack.

Für das Einfügen des Fotos in die Bewerbung gibt es zwei Möglichkeiten: entweder in den Lebenslauf oder auf ein Deckblatt. Im Lebenslauf wird das Bewerbungsbild in der oberen Ecke, rechts neben Deinen persönlichen Daten positioniert. Der Vorteil vom Foto im Lebenslauf besteht darin, dass alle Deine wichtigen Daten beisammen sind. Selbst wenn der Personaler den Lebenslauf aus Deiner Mappe herausnimmt, kopiert und an andere Stellen weiterreicht, kann sich jeder Leser ein vollständiges Bild von Dir machen.

Auf dem Deckblatt darf das Bild ruhig etwas größer sein als im Lebenslauf. Schließlich hast Du hier mehr Platz. Dabei kannst Du Dein Foto rechts, links oder mittig anordnen. Der Vorteil vom Foto auf dem Deckblatt ist, dass es Deine Bewerbungsmappe auf angenehme und übersichtliche Art eröffnet. Außerdem gewinnst Du Platz im Lebenslauf und kannst Dich dort ganz auf Deine Fähigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen konzentrieren. Ist Dein Lebenslauf aber recht kurz, macht es keinen Sinn, das Bewerbungsbild herauszunehmen. Denn sonst wirkt Dein Lebenslauf schnell zu leer.

Doch sowohl für den Lebenslauf als auch für das Deckblatt gilt: Du solltest immer in das Blatt hineinschauen. Dein Blick sollte zum Text hin führen und nicht in Richtung Blattrand. Schaust Du auf dem Foto nach links, gehört Dein Bild also auf die rechte Blatthälfte.

Checkliste für das perfekte Bewerbungsfoto

Damit in Sachen Bewerbungsfoto alles klappt, fassen wir zum Schluss die wichtigsten Punkte in einer Checkliste noch einmal kurz zusammen:

  • Achte auf gute Qualität. Urlaubsfotos, Schnappschüsse von der letzten Party und Selfies haben in der Bewerbungsmappe nichts verloren.
  • Dein Bewerbungsfoto sollte höchstens ein Jahr alt sein.
  • Das Bewerbungsbild sollte 6 x 4 bis 9 x 6 Zentimeter groß sein.
  • Ob Schwarz-Weiß oder in Farbe bleibt Dir überlassen. Vor allem bei einem Schwarz-Weiß-Bild ist ein heller Hintergrund aber wichtig. Sonst bist Du kaum zu erkennen.
  • Wähle Kleidung, die zur Branche und zum Job passt. Verzichte auf knallige Farben, gewagte Kombinationen und einen zu tiefen Ausschnitt. Und verkleide Dich nicht. Du musst Dich in Deinem Outfit wohlfühlen.
  • Setze auf ein dezentes Styling.
  • Lächle und bleibe locker. Denke daran: Du willst sympathisch, seriös und professionell rüber kommen. Und Du willst vermitteln, dass Du Dich auf die Zusammenarbeit freust.

Und noch ein letzter Tipp zum Schluss: Schreibe auf die Rückseite des Fotos Deinen Vor- und Nachnamen, am besten mit Bleistift. Sollte sich das Foto lösen, kann es Deinen Unterlagen so problemlos wieder zugeordnet werden. Bleistift hat den Vorteil, dass sich die Schrift, anders als beim Kugelschreiber, nicht durchdrückt.