Praktikum nach dem Abitur: Alles, was Sie wissen müssen

Praktikum nach dem Abitur Tipps
In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über das Praktikum nach dem Abitur wissen müssen. Bild von ©CrazyCloud – de.fotolia.com

Sie haben Ihre allgemeine Hochschulreife (fast) in der Tasche und denken über ein Praktikum nach dem Abitur nach? Allerdings haben Sie sich noch nicht ausreichend mit diesem Thema beschäftigt? Das macht Ihnen ein wenig Angst, da Sie keine Lücken im Lebenslauf haben wollen?

Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie! Lernen Sie in diesem Beitrag alles, was Sie zum Thema Praktikum nach dem Abitur wissen müssen! Mit unseren Hinweisen finden Sie im Handumdrehen eine Stelle, die zu Ihnen passt!

Indem Sie diesen Ratgeber lesen, bringen Sie in Erfahrung, warum eine Anstellung als Praktikant nach der Schulzeit sinnvoll sein kann; Sie informieren sich, wo Sie geeignete Stellen finden und wie Sie bei Ihrer Bewerbung punkten können. Lernen Sie außerdem, wie Ihre Tätigkeit nach dem Abitur ein Erfolg wird und verschaffen Sie sich einen Überblick über einige Alternativen zu einer Praktikumsstelle. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen interessanten Übergang zwischen Schule und Berufsleben!

Darum sind Praxiserfahrungen nach dem Abi sinnvoll

Jeder Schulabgänger hat eigene Voraussetzungen. Damit ist gemeint, dass es sowohl solche Abiturienten gibt, die eine Praktikumsstelle als Ausbildungsvorbereitung nutzen wollen, als auch solche, die sie als Einstieg in das Studium sehen. Und dann gibt es noch diejenigen, die noch keine Idee für ihre berufliche Zukunft haben:

Unentschlossene können das Praktikum nach dem Abitur nutzen, um einen Einblick in verschiedene Tätigkeitsbereiche zu erhalten. Nicht selten sind es diese ersten beruflichen Praxiserfahrungen, die den Weg in Richtung Ausbildung oder Studium lenken. Als junger Mensch sollten Sie sich dabei nicht zu sehr unter Druck setzen! Sehen Sie die Zeit als Praktikant/-in stattdessen als eine Chance, um die richtigen Weichen für Ihr weiteres (Arbeits-) Leben zu stellen.

 

Eine Praktikumsstelle hat diese Vorteile:

Ihre ersten Berufserfahrungen sind nicht nur eine gute Möglichkeit zur Orientierung, sondern überbrücken zudem Zeiten des Nichtstuns. Sie müssen nicht direkt zwei Tage nach dem Schulabschluss eine Beschäftigung aufnehmen. Ein „Nach-Abitur-Praktikum“ gibt Ihnen jedoch eine Tagesstruktur: Sie vermeiden, dass Sie jeden Tag erst zum Mittagessen aufstehen und halten Ihr Verantwortungsbewusstsein hoch. Unterschätzen Sie diesen Aspekt nicht! Das frühe Aufstehen et cetera fällt nämlich umso schwerer, je weniger Sie es gewohnt sind.

 

Beste Voraussetzungen für die Ausbildung schaffen

Viele Unternehmen begrüßen die Möglichkeit, einen zukünftigen Azubi/eine zukünftige Azubine vorläufig als Praktikant/-in einzustellen. So lernen die Verantwortlichen Sie besser kennen. Sie profitieren wiederum, indem Sie bereits die Arbeitsschritte kennenlernen und als Auszubildende/r somit früher mit verantwortungsvollen Aufgaben beauftragt werden. Zudem wird Ihnen der theoretische Teil der Ausbildung (Berufssschule) durch diese Kenntnisse etwas leichter fallen. Erzielen Sie in der Berufsschule gute Noten, kann ein Praktikum nach dem Abitur im Großen und Ganzen sogar Ihre Ausbildungszeit verkürzen.

 

Theorie und Praxis verknüpfen

Für angehende Maschinenbaustudenten kommt eine Praxistätigkeit in der Produktion infrage; angehende Medizinstudenten können ein Pflegepraktikum oder Ähnliches absolvieren; für zukünftige Eventmanager lohnt sich der Blick in die Veranstaltungstechnik. Sammeln Sie im Praktikum nach dem Abitur Basiskenntnisse, die für Ihr späteres Studium relevant sind, wird Ihnen dieses höchstwahrscheinlich leichter fallen. Der Grund ist, dass die im Studiengang vermittelte Theorie durch die Praxiserfahrungen „realitätsnäher“ und somit anschaulicher wird.

 

  • Hinweis: Nicht wenige Studienrichtungen umfassen ein oder mehrere Praxissemester. Wenn Sie nach dem Abi bereits in einem Betrieb arbeiten, können Sie Kontakte knüpfen. Fällt im Studium dann eine praktische Tätigkeit an, können Sie gegebenenfalls zu Ihrer alten Wirkungsstätte zurückkehren. Darüber hinaus ist es gut zu wissen, dass manche Studiengänge ein sogenanntes Vorpraktikum als Zulassungsbedingung haben.

 

Das Auslandspraktikum

Eine weitere Möglichkeit, die Ihnen zur Auswahl steht, ist, die ersten Praxiserfahrungen nach dem Abi im Ausland zu sammeln. Der große Vorteil hierbei besteht darin, dass Sie nicht nur berufliche Erfahrungen sammeln. Ebenso verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse. Das ist vor allem für angehende Studierende sinnvoll, da die Fachliteratur an den Hochschulen meist auf Englisch und nicht mundgerecht auf Deutsch verfasst ist.

 

  • Hinweis: Wollen Sie Ihr Orientierungspraktikum im Ausland absolvieren, müssen Sie sich im Voraus über länderspezifische Aspekte informieren. Je nachdem wo Sie eine Stelle antreten wollen, bestehen Unterschiede in Sachen Arbeitserlaubnis, Visumspflicht, Versicherung et cetera.

 

Wie viele Praxiserfahrungen sollten Sie sammeln?

Die Frage, wie viele Praktika nach dem Abitur sinnvoll sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies ist in erster Linie, weil jeder Abiturient eigene Voraussetzungen mitbringt (siehe oben). Sind Sie sich Ihrer Berufszukunft noch ungewiss, lautet die allgemeine Empfehlung allerdings, dass Sie in möglichst viele verschiedene Bereiche hineinschnuppern sollten. Sehen Sie sich unterschiedliche Tätigkeitsfelder, die sich mit Ihren persönlichen Interessen decken, genauer an.

 

Seien Sie flexibel!

Beim Kennenlernen von verschiedenen Aufgabenkreisen sollten Sie auch solche Stellen nicht ausschließen, die Sie noch nicht kennen respektive, die nicht Ihren Vorstellungen entsprechen. Wer weiß, vielleicht ist der Beruf, von dem Sie es am wenigsten gedacht haben, Ihr Traumjob!

Dennoch darf Ihre Praktikaliste später im Lebenslauf nicht willkürlich wirken. Das heißt, das übergeordnete Ziel namens Berufsorientierung sollte durchaus erkennbar sein. Andernfalls könnte der Recruiter bei Ihrer späteren Bemühung um eine Ausbildung einen falschen Eindruck von Ihrer Motivation bekommen.

 

  • Übrigens: Die Personalverantwortlichen von großen Unternehmen raten dazu, lieber länger an einem Projekt beteiligt zu sein, als sehr viele kurze Praktikumsstationen zu durchlaufen.

 

Hier finden Sie passende Stellen

Die erste Anlaufstelle für die Praktikumssuche ist die Stellenbörse der Bundesagentur für Arbeit. Diese betreibt außerdem sogenannte Berufs-Informationszentren, in denen Sie Hinweise rund um das Thema Berufs- beziehungsweise Studienwahl und Jobsuche erhalten.

Natürlich können Sie auch weitere Online-Stellenportale sowie die Stellenmärkte in Printmedien nutzen. Ebenso besteht die Möglichkeit, in den Firmen in Ihrem Ort vorbeizuschauen und sich nach offenen Praktikumsstellen zu erkundigen. Oder Sie verfassen direkt eine sogenannte Initiativbewerbung! Mit einer solchen bewerben Sie sich quasi „auf gut Glück“ bei einer Firma.

 

  • Vitamin B als Türöffner: Beziehen Sie Familie, Freunde und Bekannte mit in Ihre Praktikumssuche ein. Nicht selten ist es eine Person im direkten Umfeld, die den Abiturienten beziehungsweise die Abiturientin in einen Betrieb einschleust.

 

Praktikum nach dem Abitur: die Bewerbung

Haben Sie eine interessante Praktikumsstelle gefunden, müssen Sie sich um diese bewerben. Die Jobbewerbung setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:

  1. das Anschreiben
  2. Ihr Lebenslauf
  3. die Anlagen.

Letztere umfassen Ihre Schul- und vor allem Ihr Abiturzeugnis. Sollte Ihnen Letzteres noch nicht vorliegen, können Sie dieses auch nachreichen. Außerdem legen Sie den Anlagen Nachweise über weitere Fähigkeiten und Kenntnisse (beispielsweise die Bescheinigung über bereits gesammelte Praxiserfahrungen) bei.

 

1. Das Anschreiben

Das Bewerbungsanschreiben dient dazu, sich dem Personaler kurz vorzustellen. Um Ihr Können professionell darzulegen, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Erläutern Sie, wie Sie auf die Stelle aufmerksam geworden sind und führen Sie an, warum Sie Ihre ersten Praxiserfahrungen nach dem Abi unbedingt bei diesem Unternehmen sammeln wollen. Sie können dem Personalverantwortlichen durchaus etwas schmeicheln, sollten es mit dem Lob allerdings nicht übertreiben. Andernfalls wirkt die Schmeichelei nämlich gekünstelt.
  • Beschreiben Sie Ihre Soft Skills, wie eine zuverlässige Arbeitsweise und eine hohe Eigenverantwortung. Sie dürfen diese und weitere Fähigkeiten aber nicht einfach aufzählen. Stattdessen sollten Sie Ihre Eigenschaften durch Verweise auf die Dokumente in den Anlagen belegen.
  • Schließen Sie das Anschreiben mit der Angabe, ab wann Sie Ihre ersten Erfahrungen in der Berufspraxis sammeln können.
  • Erklären Sie, dass Sie sich auf eine positive Rückmeldung sowie auf die Chance freuen, sich in einem persönlichen Gespräch vorzustellen. Vermeiden Sie dabei die Verwendung von „würde“-Formulierungen.
  • Den letzten Teil des Schreibens bilden die gängige Grußformel und Ihre Unterschrift.

 

  • Hinweis: Das Anschreiben sollte etwa eine halbe bis ganze Seite lang sein.

 

Weitere Hinweise zum Bewerbungsschreiben

  • Schreiben Sie selbstbewusst, ohne zu übertreiben.
  • Heben Sie Ihre Stärken hervor und machen Sie sich nicht kleiner, als Sie sind.
  • Beziehen Sie (positive) Aspekte, die Ihre Mitmenschen über Sie sagen, ein.

 

  • Zusatztipp: Bringen Sie den Namen des für Sie zuständigen Ansprechpartners im Unternehmen in Erfahrung (beispielsweise auf der Website der Firma). So können Sie ihn im Anschreiben persönlich ansprechen. Das hinterlässt garantiert einen guten Eindruck!

 

2. Der Überblick über Ihr Leben

Viele Arbeitgeber sehen sich den Werdegang des Bewerbers als Erstes an. Umso wichtiger ist es, dass Ihr Curriculum Vitae gut strukturiert ist:

  1. Ganz oben stehen Ihr Vor- und Ihr Nachname als auch Ihr Geburtsdatum und -ort sowie Ihre Staatsangehörigkeit und Ihre Kontaktdaten.
  2. Oben rechts ist Ihr professionelles Bewerbungsfoto zu sehen.
  3. Im mittleren Teil machen Sie Angaben zu Ihrer schulischen Ausbildung, zu gesammelten Praxiserfahrungen, zu Ihren persönlichen Interessen sowie gegebenenfalls zu besonderen Kenntnissen.
  4. Am untersten Rand des Werdegangs stehen das Datum der Erstellung sowie Ihre Unterschrift.

 

  • Achtung: Damit der Personalverantwortliche Ihre Jobanfrage nicht sofort aussortiert, müssen Sie die Lebenslauf-Angaben in absteigend chronologischer Reihenfolge sortieren. Starten Sie mit dem aktuellsten Ereignis und fahren Sie bis zu Ihren am frühesten gesammelten Kenntnissen fort.

 

Halten Sie Ihre Kreativität im Zaum!

Gestalten Sie weder den Curriculum Vitae noch das Bewerbungsanschreiben zu bunt oder anderweitig ausgefallen. Anstatt mit Farben und Schriftgrößen zu experimentieren, gilt es, die Unterlagen übersichtlich und professionell zu strukturieren respektive zu gestalten.

 

Praktikum nach dem Abitur: Das Einstellungsinterview

Konnten Sie sich als Praktikant für ein Unternehmen interessant machen, folgt auf Ihre schriftliche Stellenbemühung eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Um in diesem einen guten Eindruck zu hinterlassen und Ihre Chancen auf die Stelle zu wahren, sollten Sie folgende Aspekte beachten:

  • Ihr Äußeres muss gepflegt sein (saubere Fingernägel, gepflegter Bart, ordentliche Frisur).
  • Ihre Kleidung muss sauber und frei von Beschädigungen sein.
  • Tragen Sie ein unauffälliges Outfit mit unauffälligen Schuhen.

Der passende Dresscode variiert natürlich von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle. Sollten Sie unsicher sein, welches Outfit das richtige ist, recherchieren Sie diesen Aspekt auf der Internetpräsenz des Unternehmens. Alternativ können Sie sich telefonisch mit dem Sekretariat in Verbindung setzen und dieses um eine Auskunft bitten.

 

  • Hinweis: Eine schwarze Hose mit unauffälliger Bluse beziehungsweise unauffälligem Hemd ist eigentlich in keiner Branche unangemessen.

 

Allgemeine Hinweise für das Gespräch mit dem Recruiter

Ein ordentlicher Auftritt ist nicht die einzige Möglichkeit, den Personaler zu überzeugen:

Reden Sie in dem Einstellungsgespräch in einem normalen Tempo und mit einer normalen Stimmlage. Beantworten Sie die Fragen Ihres Gegenübers zudem möglichst prägnant und präzise. Bevor Sie eine Antwort geben, sollten Sie stets gut überlegen. Beachten Sie diese und die folgenden Hinweise, steht dem erfolgreichen Gespräch mit dem Personalverantwortlichen nichts im Weg.

  • Lassen Sie den Gesprächspartner ausreden, ehe Sie etwas sagen.
  • Sind Fragen unklar, haken Sie nach, bevor Sie antworten.
  • Hören Sie das gesamte Gespräch über gut zu.
  • Vermeiden Sie Umgangssprache.

 

„Haben Sie noch Fragen?“

Nachdem Sie sich mit dem Recruiter unterhalten und dessen Fragen beantwortet haben, wird sich dieser erkundigen, ob Sie selbst noch Fragen haben. Antworten Sie an dieser Stelle unbedingt mit „ja“ und zwar auch dann, wenn eigentlich alle Punkte geklärt sind!

Durch Ihre Rückfragen bekräftigen Sie Ihr Interesse an der Stelle und sammeln zusätzliche Sympathiepunkte beim Personalverantwortlichen. Stellen Sie keine eigenen Fragestellungen, legt das hingegen nahe, dass Ihr Interesse an der Anstellung nicht allzu groß ist.

 

Beispiele für Rückfragen im Vorstellungsgespräch:

  • Könnte ich meinen Arbeitsplatz und meine Kollegen kennenlernen?
  • Wie genau sehen meine Aufgaben aus?
  • Was differenziert einen vorbildlichen von einem durchschnittlichen Praktikanten?

 

  • Achtung: Erkundigen Sie sich nicht nach Punkten, die bereits im Interview geklärt wurden. Andernfalls erhält der Recruiter den Eindruck, Sie hätten nicht aufmerksam zugehört. Ebenso sind Fragestellungen zu vermeiden, die ganz einfach selbst recherchiert werden können (zum Beispiel „Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen?“).

 

Verlassen Sie nicht einfach den Raum!

Den letzten Abschnitt des Bewerbungsgesprächs stellt der angemessene Abschied dar. Klingt trivial. Allerdings machen nicht wenige Praktikumsinteressenten den Fehler, dass sie sich nicht beim Gesprächspartner bedanken.

Verabschieden Sie sich mit einem festen Händedruck und drücken Sie Ihre Wertschätzung wie folgt aus:

„Auf Wiedersehen! Es war mir eine Freude, Sie kennenzulernen. Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben“.

 

So werden die Praxiserfahrungen ein Erfolg

Viele, die nach dem Abi ein Praktikum absolvieren wollen, befürchten, dass sie in ihrer Position lediglich für das Kopieren und Kaffeekochen zuständig sein werden. Das ist tatsächlich nicht selten der Fall. Aber – und das ist ein großes ABER – Sie können die Verantwortung, die man Ihnen überträgt, beeinflussen:

Zeigen Sie deutliches Interesse an Ihren Aufgaben und stellen Sie zwischendurch immer wieder Fragen. So machen Sie die Angestellten der Firma auf sich aufmerksam und werden stärker in das Alltagsgeschehen eingebunden. Wenn Sie zudem ordentlich und zuverlässig arbeiten, wird man Ihnen quasi automatisch mehr Verantwortung übertragen.

 

Die beste Praktikumsstelle ist jene, bei der Sie Kontakte knüpfen.

Auch, wenn Sie nicht Ihre Traumstelle ergattern konnten, sollten Sie Ihren Kollegen mit viel Engagement und Neugierde gegenübertreten, und zwar nicht nur, um verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen zu dürfen. Bereits als Praktikant/-in lassen sich nämlich Kontakte herstellen, die für Ihre spätere Berufslaufbahn von Bedeutung sein könnten. So kann es beispielsweise vorkommen, dass Ihr Vorgesetzter aus dem Orientierungspraktikum zu einem späteren Zeitpunkt für die Personalentscheidungen bei Ihrem potenziellen Arbeitgeber verantwortlich ist. Haben Sie als junger Mensch im Betrieb einen guten Eindruck hinterlassen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr „Bekannter“ Ihnen leichte Vorteile gegenüber den Mitbewerbern um den Job einräumt.

 

Diese Alternativen zum Praktikantendasein gibt es

Abschließend verschaffen Sie sich einen Überblick über einige weitere Möglichkeiten, die Sie nach dem Abi haben, um Praxiserfahrungen zu sammeln. So kommen auch dann keine Lücken in Ihrem CV (kurz für Curriculum Vitae) auf, wenn Sie keine passende Praktikumsstelle gefunden haben.

 

Den Lebensunterhalt erstmals selbst verdienen

Viele wollen nach dem Schulabschluss vor allem eins: Geld verdienen. Als Abiturient sollten Sie bei der Jobwahl allerdings Vorsicht walten lassen: Eindruck im CV machen nur solche Minijobs, die über die Anstellung als Tankwart oder das Zeitungsaustragen hinausgehen.

Bedenken Sie außerdem, dass Geld zwar sehr verlockend ist, die zwischenzeitliche Beschäftigung jedoch kein Ersatz für das Studium respektive eine andere Berufsausbildung ist. Das Jobben ist aber beispielsweise eine hervorragende Möglichkeit, um die Zeit nach dem Abi bis zur Einschreibung als Student zu überbrücken.

 

Jobben in einem fremden Land

Auch das Work and Travel ist bei ehemaligen Schülern sehr beliebt. Indem Sie in einem anderen Land arbeiten und reisen, sammeln Sie viele wertvolle Erfahrungen für Ihre (berufliche) Zukunft. Bedenken Sie aber, dass ein solches Unterfangen einer gründlichen Planung bedarf!

 

Dem Vaterland dienen

Für viele Schüler heute kaum vorstellbar:

Es gab Zeiten – und diese sind noch gar nicht lange her –, in denen man nach dem Abi einen Wehr- oder Zivildienst leisten musste. Diese Pflicht besteht heute nicht mehr. Sie haben aber die Möglichkeit, einen Freiwilligen Wehrdienst (kurz: FWD) bei der Bundeswehr zu leisten. Auch hier erhalten Sie einen Sold und die Länge des Dienstes beträgt mindestens sieben Monate. Sie können diese Zeit auf bis zu 23 Monate verlängern.

 

  • Der freiwillige Zivildienst heißt übrigens Bundesfreiwilligendienst.

 

Freiwillig sozial sein

Nicht wenige entscheiden sich nach dem Schulabschluss dazu, ein FSJ (Abkürzung für Freiwilliges Soziales Jahr) zu leisten. Hierbei setzen Sie sich einige Monate lang (mindestens sechs, maximal 18) in einem sozialen Bereich ein, um anderen Menschen zu helfen. Die Arbeitswoche umfasst dabei in etwa 39 Stunden und die Arbeitsgebiete, in denen Sie eingesetzt werden, können stark variieren.

 

Einige Organisationen, die als Arbeitgeber für das FSJ infrage kommen:

  • Deutsches Rotes Kreuz
  • Caritas
  • Die Johanniter
  • Kommunen und Städte

 

  • Achtung: Sie leisten das FSJ, ohne eine Vergütung zu erhalten. Deshalb sollten Sie sich im Voraus gut überlegen, ob Ihnen die entsprechende Tätigkeit über Monate hinweg Spaß machen kann.

 

Der Umwelt zuliebe

Das FÖJ ist das ökologische Pendant zum FSJ: In Ihrem Freiwilligen Ökologischen Jahr setzen Sie sich für die Natur und den Umweltschutz ein. Die Rahmenbedingungen sind dabei dieselben wie beim sozialen Dienst. Teilweise überschneiden sich die Arbeitgeber beim FÖJ und beim FSJ sogar. Darüber hinaus gibt es manche Engagements, die sowohl als FÖJ als auch als FSJ definiert werden können – natürlich in Absprache mit dem Arbeitgeber. Ein Beispiel für einen solchen mehrdeutigen Job ist das Freiwillige Jahr auf dem städtischen Friedhof.

 

Erste Schritte in der Forschung

Eine weitere Alternative zum Praktikum nach dem Abitur ist das Freiwillige Wissenschaftlich Jahr (FWJ). Diese Form von Engagement gibt es noch nicht besonders lange, weshalb das Angebot noch nicht in jedem Bundesland besteht.

In dem FWJ sind Sie zwölf Monate lang an einer Universität tätig, und zwar in der Administration sowie in der Forschung. Sie wirken an Projekten mit und unterstützen die Verantwortlichen bei deren Umsetzung. Da Sie hierbei Einblicke in die Wissenschaft erhalten, kommt dieses Angebot vor allem für Abiturienten infrage, die an einem Studium interessiert sind. Aber auch andere interessierte Personen werden nicht ausgeschlossen!

 

  • Tipp: Während Ihres Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahres können Sie bereits die eine oder andere Vorlesung besuchen; Sie können sich mit Studenten austauschen und somit einen umfassenden Einblick in das Unileben erhalten.

 

Nach dem Abi Praxiserfahrungen sammeln – Resümee

Was Sie in diesem Beitrag gelernt haben:

Sie sind nun bestens über das Thema Praktikum nach dem Abitur informiert. Nutzen Sie die Hinweise aus diesem Artikel, um eine Beschäftigung zu finden, die zu Ihnen passt! Neben hilfreichen Tipps für die Praktikumssuche und für die Bewerbung um eine Stelle haben Sie sich einen Überblick über die allgemeinen Vorteile einer Praktikantenanstellung verschafft. Des Weiteren wissen Sie jetzt, wie Ihre ersten Praxiserfahrungen definitiv ein Erfolg werden und Sie kennen nun einige Alternativen zum Praktikum nach dem Abitur.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Berufslaufbahn!