Telefoninterview Fragen stellen: Die Top 10

Telefoninterview Fragen stellenDer erste Schritt hin zu Ihrer Traum-Praktikumsstelle ist getan! Die Bewerbung ist geschrieben und abgeschickt. Kurz darauf erhalten Sie eine Einladung zu einem telefonischen Gespräch. Damit hatten Sie gar nicht gerechnet. Sie wissen nicht, was auf Sie zukommen wird. Besonders das Thema, wie Personaler im Telefoninterview Fragen stellen und mit welchen Sie rechnen können, beschäftigt Sie.

Doch keine Panik! Es gibt für alles ein erstes Mal und das muss nicht heißen, dass Sie es weniger gut machten werden. Dieser Beitrag hilft Ihnen, indem Sie die zehn häufigsten Fragen kennenlernen.

Lesen Sie, warum viele Personaler immer häufiger kurze Vorstellungsgespräche am Telefon führen und auf welchen Ablauf Sie sich gefasst machen können. Lassen Sie sich von den Top 10 Fragen und passenden Beispiel-Antworten inspirieren. Damit Sie bestens für Ihren Termin vorbereitet sind. Überzeugen Sie sich!

Gründe für das Führen eines Telefoninterviews

Bewerbungsgespräche sind immer aufregend, besonders für Sie als Bewerber. Schließlich geht es um Ihre berufliche Karriere. Immer mehr Firmen nutzen das Telefoninterview als Alternative zum klassischen persönlichen Gespräch. Meist dauert ein Termin zwischen 45 und 90 Minuten. Das hat oft ganz unterschiedliche Gründe. Welche das sein können, lesen Sie im Folgenden:

Zeitersparnis

Gerade für größere Unternehmen, die auf eine Stellenausschreibung gleich hunderte Bewerbungen erhalten, ist das Führen von Telefoninterviews eine enorme Zeitersparnis. Termine können nicht nur schneller abgehalten, sondern auch flexibler gestaltet werden. Sagt ein Kandidat ab, kann kurzfristig einem anderen der Platz angeboten werden. Auch der Bewerber selbst muss weniger Zeit aufbringen.

Günstiger

Für ein persönliches Gespräch muss ein Raum zur Verfügung stehen, Getränke müssen eingekauft und geschäftliche Meetings gegebenenfalls verschoben werden. Ein noch größerer finanzieller Aufwand entsteht dann, wenn Sie von weit her anreisen und sowohl Reise- als auch Übernachtungskosten entstehen. Bei einem telefonischen Vorstellungsgespräch entfallen alle diese Kosten.

Bewerber-Vorauswahl

Manchmal werden Interviews dieser Art auch für eine Vorab-Auswahl der Kandidaten genutzt. Dabei soll schon mal geprüft werden, ob Sie als Person wirklich das Potenzial mitbringen, das man sich wünscht. Trifft das zu, werden Sie anschließend zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen.

Diskrepanzen klären

Sie haben Lücken im Lebenslauf oder Ihre Qualifikationen passen eigentlich gar nicht zu der ausgeschriebenen Stelle? Dann kann es sein, dass der Personaler ein Telefongespräch dazu nutzen möchte, diese Unklarheiten mit Ihnen zu klären. Schließlich möchten weder er noch Sie Zeit für etwas aufbringen, was von Anfang an eher zum Scheitern verurteilt war.

Darauf können Sie sich gefasst machen: Der Ablauf

Im Grunde läuft ein Telefoninterview ähnlich ab wie ein normales Bewerbungsgespräch. Anders ist, dass Sie sich in diesem Fall nicht gegenübersitzen und einander vielleicht auch nicht sehen. Mit einem Video Call wie zum Beispiel ein Skype Interview könnten Sie aber auch das. Im Normalfall ist mit diesem Ablauf rechnen:

Sie erhalten eine Einladung

Nachdem Sie Ihre Bewerbung geschrieben haben und ein Personaler Ihre Unterlagen geprüft hat, werden Sie bei potenzieller Eignung zu einem telefonischen Gespräch per E-Mail eingeladen. In dieser wird der Verantwortliche Ihnen Termine nennen, von denen Sie sich einen aussuchen können. Sie entscheiden sich für einen Tag und einen Zeitpunkt und schicken Ihre Antwort wieder zurück an die Mail Adresse Ihres Ansprechpartners.

Kurze Begrüßung

Zu Beginn wird sich der Personal-Agent bei Ihnen vorstellen und auch Sie sollten das tun, indem Sie schon beim Abnehmen des Hörers Ihren vollständigen Namen sagen. Sie können davon ausgehen, dass als Nächstes ein kleiner Small Talk folgen wird. Damit wird versucht, die Anspannung ein wenig zu lockern und einen guten Einstieg in das Jobinterview zu finden.

Das Unternehmen wird vorgestellt

In einem nächsten Schritt wird Ihr potenzieller Arbeitgeber das Unternehmen vorstellen und wichtige Informationen über den Job geben. Ist Ihnen dabei irgendetwas unklar, sollten Sie sich das merken und später eigene Fragen stellen. Das zeigt, dass Sie aufmerksam zuhören und verdeutlicht damit noch einmal Ihr Interesse an der Stelle.

Selbstvorstellung

Anschließend sind Sie an der Reihe. Erzählen Sie etwas über sich selbst und gehen Sie auf Ihren bisherigen Werdegang und Ihre Erfolge ein. Wenn möglich sollten Sie immer wieder einen konkreten Bezug zum Unternehmen herstellen. Machen Sie es sich einfacher und legen Sie sich Ihren Lebenslauf bereit. An diesem können Sie sich orientieren und während des Gesprächs immer wieder kurz drauf schauen.

Typische Fragen

Wie in einem herkömmlichen Gespräch auch, müssen Sie auch noch typische Fragen beantworten wie: „Welche Stärken und Schwächen besitzen Sie?“ oder „Wie gehen Sie mit Kritik um?“. Geraten Sie bitte nicht in Panik, wenn Sie mal keine passende Antwort wissen. Es kommt nicht darauf an, alles perfekt zu beantworten, sondern vielmehr auf Ihre individuelle Persönlichkeit.

Fragen Sie!

Wie schon angedeutet, ist das Stellen eigener Fragen ein positives Zeichen für Ihr wahres Interesse an dem Job. Bereiten Sie mindestens zwei bis drei solcher Fragen vor und prüfen Sie während und nach dem Gespräch, ob diese nicht schon vom Personaler beantwortet werden. Eine Wiederholung wäre peinlich und würde bei Ihrem Gegenüber den Eindruck erwecken, dass Sie nicht richtig zugehört haben.

Weiteres Vorgehen und Verabschiedung

Klären Sie mit dem Personaler, wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen können und verabschieden Sie sich mit freundlichen Worten. Warten Sie am besten, bis Ihr Gegenüber sich erhebt und tun Sie es ihm dann gleich.

Telefoninterview Fragen stellen: Die Top 10 auf einen Blick

In diesem Abschnitt bekommen Sie einen Überblick über typische Fragen, die Ihnen im Telefoninterview gestellt werden könnten. Sehen Sie sie als Übung an. Proben Sie einmal, was Sie selbst antworten würden. Die Antwort-Beispiele können Ihnen dabei eine kleine Hilfe sein.

1. Warum haben Sie sich bei uns für ein Praktikum beworben?

Ihre Firma ist nicht nur für herausragende Produkte bekannt, sondern auch international breit aufgestellt. Das war mir bei der Wahl meines Praktikums sehr wichtig.

2. Wo möchten Sie in zehn Jahren beruflich gern stehen?

Freuen würde ich mich, wenn ich in zehn Jahren eine Führungsposition eingenommen habe, zum Beispiel als Team- oder Abteilungsleiter. Außerdem ist es mein Traum, im Ausland zu arbeiten.

3. Ein Teamkollege kritisiert Sie. Wie gehen Sie damit um?

Kritik fühlt sich im ersten Moment meist nicht gut an. Dennoch ist sie wichtig. Denn ohne sie würde jeder von uns nur schwer erkennen, wo unsere Schwierigkeiten bestehen und wir hätten kaum eine Möglichkeit, zu wachsen und uns positiv zu verändern. Deshalb nehme ich kritische Worte mittlerweile dankend an. Voraussetzung ist, dass sie wertschätzend und liebevoll geäußert wurden. Außerdem schreibe ich mir auf, woran ich arbeiten muss.

4. Welche Stärken haben Sie?

Ich bin sehr redegewandt und rhetorisch geschickt. Dadurch fällt es mir leicht, mit Kunden in ein Gespräch zu kommen und Sie dann von einem Produkt oder einer Dienstleistung zu überzeugen. Diese Stärke wird mir für das Praktikum als Vertriebsmitarbeiter sehr helfen. Es fällt mir auch nicht schwer, auf Menschen zuzugehen.

5. Wo sehen Sie Ihre Schwächen?

Eine meiner Schwächen ist, dass ich eher unorganisiert statt strukturiert und ordentlich bin. Im Uni- und Arbeitsalltag ist das manchmal etwas hinderlich. Aber ich bin mir bewusst, dass ich da an mir arbeiten muss und da bin ich auch schon dran. Erst vor Kurzem habe ich ein Online Seminar zum Thema „Struktur am Studiums- und Arbeitsplatz“ absolviert.

6. Es kommt zu einer Kundenbeschwerde. Was tun Sie?

Ich bleibe ruhig und gelassen. Nichts wirkt kontraproduktiver auf eine aufgebrachte Person als ein Mitarbeiter, der die Fassung verliert. Den Einwand des Kunden höre ich mir an und zeige Verständnis. Außerdem entschuldige ich mich für Unannehmlichkeiten, die dem Interessenten entstanden sind. Anschließend versuche ich mit ihm gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden. Diese sollte ihn wieder fröhlich und zufrieden stimmen.

7. Wenn Sie ein Tier wären: Welches würden Sie gern sein?

Am liebsten wäre ich ein Leopard. Er ist ein kraftvolles und schnelles Tier und schreckt nicht vor seinen Feinden zurück. Für meine Karriere wünsche ich mir das auch.

8. Warum möchten Sie Ihr aktuelles Praktikum wechseln?

Bisher musste ich mein Berufs- und Privatleben über eine Distanz von über 500 km regeln. Ich habe eine Praktikumsstelle in Musterstadt, aber meine Familie lebt in Beispieldorf. Dadurch konnten wir uns immer nur am Wochenende sehen. Diesen Umstand möchte ich jetzt ändern. Außerdem wünsche ich mir schon seit langem einen Praktikumsplatz, der mir Chancen für einen direkten beruflichen Einstieg bietet. Diesen habe ich mit der Stelle in Ihrem Unternehmen gefunden.

9. Wie stehen Sie zu dem Thema Überstunden?

Erfordern es die Umstände, bin ich grundsätzlich bereit, Überstunden zu leisten. Als Teil der Firma möchte ich schließlich mit am Erfolg beteiligt sein. Ich sehe mich als Mitglied eines Unternehmens. Dennoch sollte das nicht zu einem Dauerzustand werden. Es sollte also immer dem Verhältnis entsprechend sein. Auch plädiere ich dafür, dass mehr Arbeit auch mit mehr Lohn oder einem Freizeitausgleich vergütet werden sollte.

10. Wie haben Sie sich auf die Fragen im Telefoninterview vorbereitet?

Ich habe Informationen über Ihr Unternehmen im Internet recherchiert und mir offene Fragen notiert. Auch konnte ich in meinem Bekanntenkreis mit jemandem sprechen, der für Sie arbeitet. Bei meinen Recherchen bin ich auf typische Fragen gestoßen, die in den meisten Vorstellungsgesprächen gestellt werden. Auf diese habe ich mich intensiv vorbereitet. Zusätzlich habe ich mich über mögliche Fragen aus der Branche informiert. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig gut genug kennenlernen, um eine Entscheidung für oder gegen eine Zusammenarbeit zu treffen.

Das gilt es während des Gesprächs zu beachten

Damit Sie das Interview möglichst erfolgreich hinter sich bringen, sollten Sie die folgenden Tipps beachten:

  • Halten Sie sämtliche Nebengeräusche fern. Das gilt für WG-Mitbewohner genauso wie für Geschwister oder Haustiere. Damit gewährleisten Sie, dass Ihr Telefoninterview Partner Sie gut versteht und dass auch Sie nicht von lärmenden Geräuschen abgelenkt werden.
  • Auch wenn Sie keinen Video-Anruf erhalten, sollten Sie sich angemessen kleiden. Ziehen Sie das an, was Sie auch zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch tragen würden. Das verleiht Ihnen gleich ein ganz anderes Auftreten. Der Personaler wird es an Ihrer Stimme hören, ob Sie in Jogginghose auf dem Sofa liegen oder ob Sie aufrecht sitzen und schick gekleidet sind.
  • Ihre Mimik und Gestik sowie Ihre Körperhaltung sollten Sie ebenso unbedingt im Griff haben. Denn auch diese Faktoren haben eine Auswirkung auf Ihre Stimmlage. Lächeln Sie zum Beispiel während Sie sprechen, verändert sich automatisch auch Ihr Ton. Glauben Sie das nicht? Dann nehmen Sie sich doch einmal selbst mit dem Handy auf und überzeugen Sie sich selbst.
  • Viel reden kann schon mal den Mund austrocknen. Deshalb sollten Sie sich ein großes Glas Wasser hinstellen. Trinken Sie einen Schluck, wenn Sie Durst haben oder wenn Sie einen kurzen Moment nachdenken möchten.
  • Sprechen Sie in kurzen Sätzen und lassen Sie unnötige Formulierungen aus. Reden Sie „um den heißen Brei herum“, könnte das auf den Personaler unfokussiert wirken und Ihnen Minuspunkte einräumen.
  • Lassen Sie Ihren Gesprächspartner immer ausreden, egal, was er sagt. Fallen Sie ihm ständig ins Wort, ist das unhöflich und kommt wahrscheinlich weniger gut an.
  • „Äh“ und „Öh“ und weitere Satzfüller sollten Sie am Tag Ihres Interviews dringend aus Ihrem Wortschatz streichen.

Letzte Tipps

  • Bitte sagen Sie Ihr Telefoninterview rechtzeitig ab, wenn Sie mal verhindert sein sollten.
  • Geben Sie nicht einfach auswendig gelernte Inhalte wieder. Das wirkt unauthentisch und unprofessionell.
  • Auf dieser Seite können Sie alle Praktikumsarten auf einen Blick sehen.

Sie wissen jetzt, wie Personaler im Telefoninterview Fragen stellen und auf welche Top zehn Sie sich schon heute vorbereiten können. Die Beispiele haben Ihnen gezeigt, dass eine passende Antwort gar nicht so schwierig zu finden sein sollte. Neben den Gründen für das Führen von telefonischen Bewerbungsgesprächen ist Ihnen ebenso deutlich geworden, worauf Sie beim Telefonieren mit Ihrem potenziellen Arbeitgeber achten sollten. Seien Sie selbstbewusst und zeigen Sie, dass Sie zum Unternehmen passen! Viel Erfolg dabei!