Vorstellungsgespräch Schülerpraktikum: Welche Fragen sind wichtig?

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben mit Ihrem Bewerbungsschreiben überzeugt und sind nun zu einem „Vorstellungsgespräch Schülerpraktikum“ eingeladen worden. Um diese große Chance bestmöglich zu nutzen, sollten Sie wissen, was auf Sie zukommt. Doch welche Fragen sind denn wirklich wichtig und worauf müssen Sie sich in jedem Fall einstellen?

Hier bekommen Sie die Antworten, die Sie suchen. Dann können Sie schon bald sicher in das Gespräch hineingehen und Ihren zukünftigen Praktikumsgeber von sich überzeugen.

Lesen Sie, was ein Schülerpraktikum ist und aus welchen Gründen Sie es absolvieren sollten oder können. Lernen Sie die wichtigsten Fragen inklusive Antwortbeispielen kennen, die Sie für Ihre Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch nutzen können. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie sich am besten auf den Termin vorbereiten und wie Sie vorgehen können, wenn Sie noch keinen Praktikumsplatz gefunden haben. Kommen Sie mit und überzeugen Sie sich selbst!

Das Schülerpraktikum: Was, Wie, Wozu?

Ein Schülerpraktikum soll Ihnen helfen herauszufinden, welchen Beruf oder welche Ausbildung Sie in Zukunft ausüben möchten. Es bietet Ihnen die Chance, sich selbst besser kennenzulernen und Ihre Stärken und Schwächen zu sehen. Ohne große Verpflichtungen können Sie sich austesten und die Weichen für Ihre berufliche Karriere stellen. Auch können Sie erfahren, was Sie definitiv nicht wollen. Denn auch das ist eine ebenso wichtige Erkenntnis für Sie und kann in der späteren Berufswahl eine große Hilfe sein. Deshalb sollten Sie ein Praktikum während oder nach der Schule immer sehr ernst nehmen und es nicht als Zeitvertreib oder gar -verschwendung abtun.

Es gibt unterschiedliche Arten von Schülerpraktika. Entweder Sie absolvieren ein freiwilliges oder ein verpflichtendes Praktikum. Freiwillig ist es dann, wenn Sie es zum Beispiel während oder nach der Schule machen. Dies kann dazu dienen, Berufserfahrungen zu sammeln, die Sie in Ihrem Lebenslauf mit aufführen können, um damit zum Beispiel Ihre Chancen auf einen Job zu erhöhen. Sieht der Lehrplan es jedoch vor, dass Sie ein Pflichtpraktikum leisten, benötigen Sie es, um Leistungspunkte zu erhalten und einen bestimmten Kurs zu bestehen.

Im Normalfall dauert ein Schülerpraktikum zwei bis drei Wochen. Da das nur eine kurze Zeit ist, werden Praktikanten in der Regel nicht in Form von Schulnoten benotet. Vielmehr erhalten sie am Ende ein Praktikumszeugnis, in dem auf das Verhalten, den Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten sowie die Lernbereitschaft schriftlich eingegangen wird. Anspruch auf eine Vergütung oder Urlaub haben Sie nicht. Ob Ihr Praktikumsgeber dennoch so freundlich ist und Ihnen eine Aufwandsentschädigung zukommen lässt, bleibt ihm überlassen. Das kann zum Beispiel die Erstattung von Fahrtkosten oder eine Verpflegungspauschale sein.

Vorstellungsgespräch Schülerpraktikum: Wichtige Fragen, die Sie kennen sollten

Die folgenden Fragen kommen häufiger beim „Vorstellungsgespräch Schülerpraktikum“ vor. Die Antworten darunter sind als Beispiele zu verstehen. Kopieren Sie nichts einfach so, sondern passen Sie alles, was Sie sagen möchten, auf Ihre ganz persönliche Lage an.

Warum haben Sie sich für dieses Praktikum entschieden und wieso in unserer Firma?

Ich habe mich dafür entschieden, weil ich nach meinem Abitur eine Ausbildung als Industriekaufmann absolvieren möchte. Ich sehe darin die Chance herauszufinden, wie gut dieser Job zu mir und meinen Fähigkeiten passt.

Welche Erwartungen haben Sie an das Praktikum bei uns?

Ich erwarte, dass ich den Arbeitsalltag bei Ihnen kennenlerne und sehe, wo die Tätigkeitsschwerpunkte in diesem Beruf liegen. Dadurch möchte ich herausfinden, inwieweit ich mit meinen Talenten zu Ihnen passe.

Welche Erfahrungen haben Sie in diesem Bereich?

Noch nicht sehr viele, da ich noch zur Schule gehe. Ich bin aber immer offen zu lernen.

Wo sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen?

Eine meiner Stärken ist, dass ich sehr organisiert und strukturiert bin. Auch habe ich einen guten Blick fürs Detail. Meinen prüfenden Augen entgeht so schnell nichts.

Was sind Ihre Pläne nach der Schule?

Ich möchte gern als Industriekaufmann arbeiten und bin auch sehr daran interessiert, in Ihrer Firma die Ausbildung zu absolvieren.

Was sind Ihre Lieblingsfächer in der Schule und warum?

Eines meiner Lieblingsfächer ist Mathematik, weil ich sehr gern mit Zahlen arbeite und Freude daran habe, zum Beispiel Kalkulationen aufzustellen. Daneben ist Wirtschaft ein Fach, das mich sehr interessiert, einfach weil wir darin aktuelle Ereignisse aufgreifen und versuchen, Lösungsmöglichkeiten für wirtschaftliche Probleme zu finden.

Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?

Mich unterscheidet, dass ich nicht nur fachlich sehr interessiert bin, sondern auch viel Engagement und Leistungsbereitschaft mitbringe. Ich bin ein „Macher“ und deshalb immer in Bewegung. Stillstand gibt es für mich nicht und deshalb setze ich gerne Dinge um. Mit mir bekommen Sie einen Praktikanten, der auch mal neue Ideen einbringt und für frischen Wind in der Abteilung sorgt.

Sind Sie ein Teamplayer oder arbeiten Sie lieber allein?

Für mich ist beides okay. Doch wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich lieber im Team als allein arbeiten.

Wie gehen Sie damit um, wenn man Ihre Arbeit oder Leistung in der Schule kritisiert?

Ich sehr Kritik nicht als negativ an. Deshalb bin ich auch nicht beleidigt, wenn mein Lehrer meine Arbeiten kritisiert. Vielmehr suche ich darin die Möglichkeit, aus meinen Fehlern zu lernen und zu wachsen.

Mit dieser Vorbereitung gehen Sie sicher in das Gespräch hinein

Gehen Sie gut vorbereitet in ein Bewerbungsgespräch hinein, haben Sie schon viel gewonnen. Sie werden selbstsicherer und damit auch überzeugender auftreten. Ihr Gegenüber wird das merken und Sie steigern Ihre Chancen auf den Platz um ein Vielfaches. Vernachlässigen Sie deshalb nicht, sich vorab gründlich zu informieren und mit den Anforderungen an die Stelle auseinanderzusetzen!

Selbstpräsentation üben

Zu Beginn eines Bewerbungsgesprächs wird man Sie meist dazu auffordern, sich kurz selbst vorzustellen. Damit Sie das nicht völlig überrascht, können Sie schon vorher üben, was Sie dem Personaler über sich erzählen möchten. Dabei geht es nicht darum, ihm Ihre ganze Lebensgeschichte offenzulegen. Sondern vielmehr, dass man wichtige Punkte über Sie erfährt, die am besten auch in einen Zusammenhang mit dem Praktikum gebracht werden können. Fragen Sie sich zum Beispiel:

  • Was zeichnet Sie besonders aus und wo liegen Ihre Stärken?
  • Wieso haben Sie sich für dieses Praktikum entschieden?
  • Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem bisherigen Leben bereits sammeln können?

Kennen Sie das Unternehmen

Ein sehr entscheidender Schritt bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist der, dass Sie sich mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Informieren Sie sich online auf der Homepage und finden Sie heraus, mit wem Sie es zu tun haben werden. Sie sollten beispielsweise wissen, welche Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden, wie viele Mitarbeiter beschäftigt sind und welche Firmenphilosophie vertreten wird. Werden Fragen gestellt, mit denen man Ihr Wissen über die Firma testen möchte, können Sie entspannt eine Antwort geben. Schauen Sie auch in der Praktikumsbeschreibung nochmal nach, was man von Ihnen verlangt und was über den Betrieb geschrieben wird.

Mögliche Fragen durchgehen

Ein paar Fragen sollten Sie auf jeden Fall kennen, die man Ihnen stellen könnte. Da viele Fragen im Vorstellungsgespräch ähnlich sind, sollte das keine große Schwierigkeit sein. Antworten können Sie sich ebenso schon mal überlegen. Sie sollten aber nichts komplett auswendig lernen und einfach nur „abspulen“, wenn es soweit ist. Stichpunkte in einem Notizheft sollten ausreichen. Sie können auch ein Gespräch nachstellen und mit einem Freund oder Familienmitglied den Ernstfall zusammen proben. Das hilft meist am besten, die eigenen Schwachstellen zu erkennen und bestenfalls zu eliminieren.

Eigene Fragen

Zum Schluss wird der Personaler Sie bitten, eigene Fragen zu stellen. Das sollten Sie auch tun, denn alles andere wirkt unvorbereitet und wenig interessiert. Verdeutlichen Sie, dass Sie großes Interesse an der Stelle haben und bereiten Sie Fragen vor, die das unterstreichen. Sie könnten zum Beispiel wissen wollen, wer der Praktikumsleiter im Unternehmen ist oder ob es Möglichkeiten gibt, auch schon während des Praktikums eigene Projekte zu übernehmen. Auch könnten Sie fragen, ob es nach dem Praktikum denkbar ist, als Student weiter beschäftigt zu werden.

Unterlagen bereithalten

Drucken Sie Ihr Bewerbungsschreiben, Ihren Lebenslauf und weitere wichtige Dokumente noch einmal aus und nehmen Sie sie mit zum Vorstellungsgespräch. Es kann immer vorkommen, dass jemand beim Termin dabei ist, der Sie und Ihre Unterlagen noch nicht kennt. Wie gut, wenn Sie dann sofort reagieren und Ihre Papiere weiterreichen können. Das wird in jedem Fall einen guten Eindruck machen.

Outfit zurechtlegen

Kommen Sie am Tag des Gesprächs gar nicht erst in Stress, indem Sie schon vorher ein passendes Outfit zurechtlegen. Je nach Branche kann das zum Beispiel ein Anzug mit Krawatte, ein Kostüm oder eine Jeans mit Bluse oder Hemd sein, wenn es etwas legerer sein darf. Orientieren Sie sich bei Ihrer Auswahl am besten daran, was andere in der Firma tragen.

Funktionalität der Technik sicherstellen

Findet Ihr Termin online statt, sollten Sie sichergehen, dass Ihre Technik einwandfrei funktioniert. Steht die Internetverbindung und haben Sie den Akku Ihres Laptops voll geladen? Auch Störgeräusche sollten Sie gar nicht erst aufkommen lassen. Wohnen Sie mit mehreren Personen zusammen, sollten Sie um Ungestörtheit während des Gesprächs bitten.

So finden Sie den richtigen Praktikumsplatz für sich

Bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz kommt es auch wieder darauf an, ob das Praktikum freiwillig oder verpflichtend ist. Bei einem Pflichtpraktikum haben Sie meist bestimmte Vorgaben. Ihre Schule hat zum Beispiel bestimmte Unternehmen bereits ausgewählt, bei denen Sie sich letztendlich bewerben können. Oft ist es auch so, dass Sie sich auf mehrere Stellen gleichzeitig bewerben und zusätzlich bei Ihrem Lehrer Prioritäten angeben, welchen Platz Sie am liebsten hätten. Ist Ihr Praktikum freiwillig oder ist Ihnen die Suche trotz Pflicht freigestellt, können Sie dabei zum Beispiel folgendermaßen vorgehen:

Finden Sie Ihre wahren Interessen heraus

Der erste und wohl wichtigste Schritt bei der Suche nach einem Praktikumsplatz ist der, dass Sie herausfinden, was Sie wirklich interessiert. Ein Job, bei dem Sie einer langweiligen Tätigkeit nachgehen, wird Sie auf Dauer wahrscheinlich nicht glücklich machen. Deshalb sollten Sie einmal in sich gehen und sich fragen, welche Fähigkeiten Sie zum Beispiel besonders auszeichnen. Welchen Hobbys gehen Sie nach und gibt es Talente, die Sie zukünftig auch gern im Beruf einsetzen möchten? Vielleicht sind Sie künstlerisch begabt oder haben eine hohe Zahlenaffinität. Denken Sie an Ihre Lieblingsfächer in der Schule. Welche sind das und warum? Am besten ist, wenn Sie sogar schon einen konkreten Berufswunsch haben. Dann können Sie gleich in diesem Bereich nach einem passenden Platz Ausschau halten. Sind Sie zum Schluss Ihrer Überlegungen immer noch nicht weitergekommen, sollten Sie eine Stärken-Schwäche-Analyse durchführen, um zu erkennen, in welchen Bereichen Sie besonders gut sind und in welchen eher weniger.

Gehen Sie online und offline auf die Suche

Haben Sie erkannt, in welche Richtung es für Sie gehen soll, kann die Suche beginnen. Hier können Sie unterschiedlich vorgehen. Zunächst sollten Sie sich bei Lehrern, Verwandten und Freunden umhören. Vielleicht kennt jemand eine Firma, die genau Ihren Vorstellungen entspricht und die gleichzeitig einen Praktikanten sucht. Erkundigen Sie sich bei Ihren Lehrern zum Beispiel auch darüber, in welchen Unternehmen Schüler aus früheren Jahrgängen einen Platz gefunden haben. Nicht zuletzt sollten Sie auch im Internet nach Arbeitgebern recherchieren, die Praktika anbieten. Durchsuchen Sie beispielsweise Praktikumsbörsen, Stellenanzeigen oder Schüler-Foren. Haben Sie schon einen bestimmten Betrieb im Kopf, können Sie dort auch direkt auf der Webseite nach Angeboten schauen oder es gleich mit einer Initiativbewerbung probieren.

Zögern Sie nicht zu lange

Haben Sie etwas Passendes gefunden, sollten Sie nicht zu lange warten mit einer Bewerbung, sondern am besten sofort an die Arbeit gehen und ein Schreiben formulieren sowie Ihren Lebenslauf erstellen oder aktualisieren. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht, auch nicht auf dem Praktikumsmarkt! Es ist immer besser, Sie schreiben eine Bewerbung zu viel, als später ohne Platz dazustehen.

Sie haben gelesen, welche Fragen in einem „Vorstellungsgespräch Schülerpraktikum“ auf Sie warten könnten. Die Antworten haben Ihnen gezeigt, was Sie beispielsweise antworten könnten. Auch wissen Sie, warum ein Schülerpraktikum sinnvoll ist, wie Sie einen guten Praktikumsplatz finden und sich am besten auf ein Auswahlgespräch vorbereiten. Es liegt nun ganz bei Ihnen. Warten Sie nicht mehr lange, setzen Sie die Tipps um und bereiten Sie sich noch heute vor, dann kann der Traum-Praktikumsplatz morgen schon Ihrer sein!